Bei der Brennnessel denken die meisten zunächst an lästiges Unkraut und nur die wenigsten an Schönheit von innen. Aber wegen ihrer entwässernden Eigenschaften ist bietet sie eine gute Unterstützung für die Festigung des Bindegewebes. Die Brennnessel (Urtica dioica) ist eine altbekannte Heilpflanze, die seit Jahrhunderten für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird. Sie bietet wertvolle Inhaltsstoffe und hat eine starke Wirkung auf den menschlichen Körper. Besonders hervorzuheben ist ihre entwässernde Eigenschaft, die hilft, überschüssiges Wasser aus dem Körper zu entfernen und so Wassereinlagerungen zu verringern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Brennnessel wirkt, warum sie bei Wassereinlagerungen so effektiv ist und wie sie zur Verbesserung des Bindegewebes beitragen kann.

Die Pflanze Brennnessel: Inhaltsstoffe und Wachstumsbedingungen

Die Brennnessel enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe:

  • Vitamine: Brennnesseln sind reich an Vitamin C, K, A und einigen B-Vitaminen.
  • Mineralstoffe: Insbesondere Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium sind in der Pflanze enthalten.
  • Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe haben antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen.
  • Kieselsäure: Kieselsäure unterstützt die Festigkeit von Bindegewebe, Haaren und Nägeln.
  • Gerbstoffe: Diese fördern die Verdauung und wirken adstringierend.

Heilwirkungen der Brennnessel

Die Brennnessel wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde eingesetzt und hat eine breite Palette an Heilwirkungen:

  • Entzündungshemmend: Besonders bei rheumatischen Erkrankungen und Gelenkbeschwerden hat sich die Brennnessel als entzündungshemmendes Mittel bewährt.
  • Blutreinigend: Brennnessel unterstützt die Leber und Nieren bei der Ausscheidung von Giftstoffen.
  • Förderung des Haarwachstums: Brennnessel wirkt stimulierend auf die Kopfhaut und fördert das Haarwachstum.
  • Stärkung des Immunsystems: Dank der zahlreichen Vitamine und Mineralstoffe stärkt die Pflanze das Immunsystem.

Besonders hervorzuheben ist jedoch die entwässernde Wirkung der Brennnessel, die wir im Folgenden näher betrachten.

Brennnessel und Wassereinlagerungen: Warum hilft sie?

Wassereinlagerungen entstehen, wenn sich zu viel Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. In schwereren Fällen spricht man auch von Ödemen. Wenn dieses Wasser mit Fetten (Lipiden) angereichert ist, spricht man von Lipidödemen. Das sieht nicht nur unschön aus, es kann auch zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Ursache können Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus oder bestimmte Medikamente (Blutdrucksenker, Schmerzmittel, Antidepressiva) oder Verletzungen sein. Aber auch hormonelle Veränderungen – insbesondere bei Frauen – , eine unzureichende Nierenfunktion oder eine ungesunde Ernährung können Wassereinlagerungen hervorrufen. Hier kommt die Brennnessel ins Spiel: Sie wirkt stark entwässernd und hilft dabei, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu transportieren.

Die entwässernde Wirkung der Brennnessel ist hauptsächlich auf ihren hohen Gehalt an Kalium und Flavonoiden zurückzuführen. Kalium ist ein wesentlicher Mineralstoff für die Regulierung des Wasserhaushalts im Körper. Es fördert die Ausscheidung von überschüssigem Natrium über die Nieren, was wiederum die Flüssigkeitsausscheidung erhöht. Flavonoide unterstützen diesen Prozess, indem sie die Kapillarwände stärken und den Rückfluss von Wasser aus dem Gewebe in die Blutgefäße verbessern.

Verbesserung der Bindegewebsstruktur durch Entwässerung

Wassereinlagerungen können das Bindegewebe aufquellen lassen und zu einem schlaffen und weniger straffen Hautbild führen. Durch die entwässernde Wirkung der Brennnessel wird die überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe entfernt, was das Hautbild sichtbar verbessern kann. Das Bindegewebe wird fester, und die Haut erscheint glatter und straffer.

Darüber hinaus enthält die Brennnessel Kieselsäure, die eine wichtige Rolle bei der Erhaltung und Stärkung des Bindegewebes spielt. Kieselsäure fördert die Produktion von Kollagen, einem Protein, das für die Struktur und Elastizität der Haut verantwortlich ist. In Kombination mit der entwässernden Wirkung trägt die Kieselsäure dazu bei, das Bindegewebe von innen heraus zu regenerieren und zu stärken.

Innere Anwendung der Brennnessel gegen Wassereinlagerungen

Um von der entwässernden Wirkung der Brennnessel zu profitieren, kann sie in verschiedenen Formen eingenommen werden:

  • Brennnesseltee: Der wohl bekannteste Weg, die Pflanze innerlich anzuwenden. Hierbei werden die getrockneten Blätter der Brennnessel verwendet. Zwei bis drei Tassen täglich helfen, die Nierenfunktion anzuregen und überschüssiges Wasser aus dem Körper zu leiten.
  • Brennnessel-Presssaft: Dieser wird aus den frischen Blättern gewonnen und ist besonders konzentriert. Eine Tagesdosis von 50 ml Brennnesselsaft kann die Entwässerung zusätzlich unterstützen.
  • Kapseln und Tabletten: Diese enthalten Brennnesselextrakte in standardisierter Form und sind besonders praktisch für Menschen, die den Geschmack des Tees nicht mögen oder eine genaue Dosierung bevorzugen.

Dosierung und Darreichungsformen

Für die tägliche Entwässerung reicht es in der Regel aus, zwei bis drei Tassen Brennnesseltee zu trinken oder etwa 50 ml Brennnesselsaft einzunehmen. Bei Kapseln und Tabletten sollte die empfohlene Dosierung des jeweiligen Produkts eingehalten werden. Es ist ratsam, bei längerfristiger Anwendung regelmäßig Pausen einzulegen, um den Körper nicht zu stark zu entwässern.

Mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen

Obwohl die Brennnessel in der Regel gut verträglich ist, sollte sie mit Vorsicht verwendet werden, wenn bestimmte gesundheitliche Bedingungen vorliegen. Menschen mit Nierenproblemen oder Herzinsuffizienz sollten die Pflanze nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden, da die entwässernde Wirkung zu einer Überlastung der Nieren führen kann. Auch bei der Einnahme von Blutdruck- oder Herzmedikamenten ist Vorsicht geboten, da die entwässernde Wirkung die Wirkung dieser Medikamente verstärken kann.

Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen, insbesondere bei Menschen, die empfindlich auf Brennnesseln reagieren. Auch übermäßiger Konsum kann zu einem Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt führen, da durch die verstärkte Ausscheidung von Wasser auch wichtige Mineralien wie Kalium verloren gehen können. Es ist daher ratsam, während der Einnahme von Brennnessel ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und den Mineralstoffhaushalt im Auge zu behalten.

Fazit: Brennnessel als natürliche Hilfe bei Wassereinlagerungen und zur Bindegewebsverbesserung

Die Brennnessel ist eine vielseitige Heilpflanze, die sich besonders durch ihre entwässernde Wirkung auszeichnet. Sie hilft, überschüssiges Wasser aus dem Körper zu entfernen, was nicht nur das allgemeine Wohlbefinden steigern, sondern auch die Struktur des Bindegewebes verbessern kann. Durch die Förderung der Flüssigkeitsausscheidung und die Unterstützung des Bindegewebes trägt die Brennnessel zu einem strafferen und glatteren Hautbild bei.

Ob als Tee, Saft oder in Kapselform – die regelmäßige Einnahme von Brennnessel kann eine natürliche und wirksame Methode sein, um Wassereinlagerungen zu reduzieren und die Gesundheit des Bindegewebes zu fördern. Wie bei allen Heilpflanzen ist es jedoch wichtig, die Dosierungsempfehlungen zu beachten und bei bestehenden gesundheitlichen Problemen Rücksprache mit einem Arzt zu halten.

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